Interpreten zu Musikalien

Thema: Erfassung der Interpreten zu Musik-CD's oder -MC's

Vorbemerkung: Mit Einführung der RDA hat das Thema nur noch für die Konvertierung von Altdaten Bedeutung

 

Nutzer der ÖB-Version des allegro-C-Systems (Lüneburger Parametrierung/Brandenburger Version) stellen immer wieder die Frage, wie die Informationen zu Tonträgern mit Jazz-, Pop- oder dgl. interpretengebundener Musik zu erfassen sind. Da es dazu offensichtlich verschiedene Auffassungen gibt, stelle ich dieses Thema anb dieser Stelle zur Diskussion:

[grün: Anmerk. des Verfassers]

Was sagen die RAK?

  • RAK-Musik, §16 zu Verfassern, Urhebern und sonstigen beteiligten Personen: "Anm. M: Soweit sich die vorliegenden Regeln auf Verfasser von musikalischen Werken beziehen, ist der Begriff "Verfasser" sinngemäß durch "Komponist" zu ersetzen" [also Komponist in die #200!]

  • RAK Musik § M 128, 2b (Sachtitelangabe): "Besteht der vorliegende Titel auf der Haupttitelseite nur aus Namen von Interpreten, so bilden diese in der vorliegenden Form den Sachtitel." (Interpretenname ist "einzige zusammenfassende Bezeichnung zum Inhalt der Vorlage") [also #320]

  • RAK-Musik § M 697: "Unter dem Namen des besonders hervorgehobenen bzw. zuerst genannten Interpreten wird eine Nebeneintragung gemacht." [Bedeutung für Kartendruck]

  • RAK-Musik § M 697, ALTERNATIVBESTIMMUNG: "Ausgaben (Musikdrucke, Musiktonträger, Musik-Bildtonträger und Texte), die Repertoire von 1 - 3 Interpreten der Jazz-, Pop- oder dgl. interpretengebundener Musik enthalten, erhalten die Haupteintragung unter dem Namen des besonders hervorgehobenen bzw. zuerst genannten Interpreten, unabhängig davon, ob unterscheidbare Anteile vorliegen oder nicht. Unter den Namen von bis zu zwei weiteren Interpreten und unter dem Sachtitel werden Nebeneintragungen gemacht. Sofern Komponisten in der Vorlage genannt sind, erhält der besonders hervorgehobene bzw. zuerst genannte eine Nebeneintragung. Wenn der Name eines Interpreten im Namen einer Interpretengruppe genannt ist, erhält die Interpretengruppe die Haupteintragung. Unter dem Namen des einzelnen Interpreten wird [dann] eine Nebeneintragung gemacht."

 

Vorgeschlagen wird deshalb:

  • Interpreten werden, wenn nicht als Titel angesetzt, in #204ff erfasst (sonst. beteiligte Personen).

  • Die Anzeige wird so eingestellt, dass, wenn die obigen Bedingungen zutreffen, eine Ansetzung unter dem ersten Interpreten erfolgt.

  • Für den Kartendruck werden die Erzeugung von weiteren Exemplaren für Interpreten realisiert.

  • Wird das Medium unter einem Interpreten als Titel angesetzt, wird #204 identisch wie #320 belegt. Die #204 wird dann beim Kartendruck bzw. der Anzeige unterdrückt.

 

01.07.1999: Inzwischen wurde von verschiedenen Anwendern folgende Variante als vorteilhaft und realisierbar angesehen:

  • Komponisten werden immer wie Verfasser behandelt, also in die #200 eingetragen

  • Interpreten werden in die #204ff eingetragen

  • die Anzeige- und Drucksteuerung wird so eingerichtet, dass in ausgewählten Signaturgruppen (z.B. TM 712) der 1. Interpret statt eines evtl. eingetragenen Komponisten im Kopf erscheint.

 

Diese Variante wurde ab der Menüversion V30302 realisiert. Zur Konvertierung der nach dem alten Schema erfassten Daten gibt es einen separaten Menüpunkt im "Export / ... mit F4 ..." als speziellen Filter. Dieser Export wandelt Datensätze. die in der 200 den ersten Interpreten enthalten, in die neu festgelegte Belegung um. Dazu sind die entsprechenden Sätze per Hand zu selektieren, per F4 zu exportieren und danach mit der allgemenein Import/Update-Funktion (importierte Sätze vollständig überschreiben) wieder einzulesen. Eine Doppelbehandlung der Daten wird intern verhindert.


03.08.1999, Anando Eger

Artikel zuletzt bearbeitet am: 12.12.2017 13:43